BVDN Hessen e. V.

INSPIRE-PNRM+

Das Innovationsfond-Projekt INSPIRE-PNRM+ (INterdiSziPlinäre und InteRsektorale telemedizinische Evaluation, Koordination und Behandlung) des ParkinsonNetz RheinMain+ setzt sich für eine optimierte, effektive und bedarfsgerechte Versorgung von Patienten mit Morbus Parkinson sowie mit atypischen Parkinson-Syndromen ein.

In Verlauf des Projekts sollen die nachfolgenden Hypothesen überprüft werden

Die neue Versorgungsform (nVF) kann die Lebensqualität von Menschen mit Parkinson-Syndrom durch die spezifische, telemedizinisch gestützte Intervention und die Funktion einer Advanced Practice Nurse (APN) im spezialisierten Netzwerk verbessern.

Die leitliniengerechte, auf die Patienten abgestimmte Versorgung weist gesundheitsökonomische Vorteile im Vergleich zur Regelversorgung auf.

Im Vergleich zur Regelversorgung bewirkt die neue Versorgungsform mit der Funktion einer Advanced Practice Nurse eine Verbesserung der Vernetzung der an der Behandlung beteiligten Akteure und etabliert neue Strukturen für eine optimierte Versorgung der Patienten.

Das Innovationsfond-Projekt INSPIRE-PNRM+ ist in drei Phasen gegliedert

  1. Vorbereitungsphase (08/2023 – 06/2024)
    Rekrutierung der Leistungserbringer und Vorbereitung der Implementierung des Projekts.
  2. Umsetzungsphase der neuen Versorgungsform (07/2024 – 06/2026)
    Rekrutierung der Patienten und Durchführung der Intervention.
  3. Evaluationsphase (07/2026 – 01/2027)
    Auswertung der primären und sekundären Endpunkte; die gesundheitsökonomische Evaluation und Prozessevaluation.

Mit einem individuell auf den Parkinson-Patienten abgestimmten Therapieprogramm soll der Langzeitverlauf positiv beeinflusst werden. Die neue Versorgungsform implementiert eine telemedizinisch gestützte Evaluations- und Koordinationsfunktion, die in einem spezialisierten Netzwerk individualisierte Behandlungsprozesse steuert. Diese Aufgaben sollen die auf Masterniveau qualifizierten und speziell für die Versorgung von Menschen mit Parkinson-Syndrom ausgebildeten APNs übernehmen. In vertieften Beurteilungen mit validen Erhebungsinstrumenten wird die individuelle Krankheitssituation des Parkinson-Patienten durch die APN beurteilt und darauf aufbauend ein auf den Patienten zugeschnittener Behandlungs- und Versorgungsplan erstellt. Dieser Plan wird mit den behandelnden Fachärzt*innen abgestimmt und mit Hilfe von telemedizinischer Kommunikation in engem Austausch mit dem Patienten stetig evaluiert und angepasst.

Die APNs sollen die für die Umsetzung klinischer Leitlinien und Standards notwendigen Behandlungsmaßnahmen anregen und koordinieren. Durch die APNs soll sichergestellt werden, dass die Parkinson-Patienten bedarfsorientiert betreut werden. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt der APNs ist die Vernetzung und interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb des PNRM+ (ParkinsonNetz RheinMain+).

Die Universitätsmedizin Mainz Klinik und Poliklinik für Neurologie Sektion für Bewegungsstörungen und Neurostimmulation (Konsortialführung des Projektes) wird gemeinsam mit seinen Konsortial- und Koopertationspartnern das vom Innovationsfonds des G-BA geförderte Forschungsprojekt durchführen.